Wandern - Vornbacher Enge

Die „Vornbacher Enge“ ist der Abschnitt des Inn zwischen Vornbach und Neuburg a.Inn, in dem sich der Inn in das Grundgebirge des südlichen Bayerischen Waldes eingeschnitten hat.

Dieser auffällige Landschaftsteil gab dem Landschaftsschutzgebiet seinen Namen. Es besteht aus dem Durchbruchstal des Inn mit den angrenzenden Hochflächen, einem Teilbereich des Neuburger Waldes bis zur Stadtgrenze Passau, den besiedelten Flächen östlich von Dommelstadl und Neuburg und erstreckt sich bis zur neuen Innbrücke bei Neuhaus a. Inn.

Mit einer Größe von ca. 1.282 ha ist es das größte Landschafts-schutzgebiet im Landkreis Passau.

Durch das Zusammentreffen verschiedener Naturräume ist das Gebiet sehr unterschiedlich strukturiert und damit landschaftlich sehr reizvoll. Der Neuburger Wald ist der südlich von Passau und der Donau gelegene, vorwiegend bewaldete Ausläufer des Bayerischen Waldes. Im südlich anschließenden Hügelland wird auf flachwelligen Bereichen fast ausschließlich Landwirtschaft betrieben.

Die Innaue ist durch einen relativ schmalen Auwaldgürtel entlang des Inn zwischen Neuhaus und Vornbach gekennzeichnet, während das Inn-Engtal die steil abfallenden Hänge des Inn zwischen Vornbach und Passau markiert. Aufgrund seiner landschaftlichen Vielfalt mit dem mosaikartigen Wechsel von Wiesen-, Wald- und Ackerflächen, dem Inntal als Verbindungsachse für Pflanzen und Tiere von den Alpen bis zur Donau, den Hangmischwäldem am Inn und den Felsbereichen in der Vornbacher Enge wurde das Gebiet schon 1976 als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Auch die gut erhaltenen dörflichen Grünstrukturen (Obstwiesen, Hecken, Feldgehölze) und das noch typische Erscheinungsbild der Höfe und Weiler verdienen einen besonderen Schutz. Im Inn-Engtal beeindrucken die fast senkrecht abfallenden Felswände; das Tal mißt an seiner engsten Stelle ca. 60 Meter. Durch den Bau des Flußkraftwerkes Ingling bei Passau liegt der früher durch Stromschnellen geprägte Wasserlauf jetzt im Staubereich und hat dadurch seine Fließdynamik größtenteils verloren.

Wälder mit unterschiedlicher Baumartenzusammensetzung prägen das Bild des Landschaftschutzgebietes. Es gibt Bergmischwälder, Buchen- und Erlenfeuchtwälder und Wälder mit unterschiedlich hohem Fichtenanteil. Daneben fallen kleinere und größere Feuchtgebiete und deren typische Pflanzenbestände auf. Von den besonders schützenswerten Pflanzen kommt an wenigen noch offenen Hangflächen das Blaugras vor. Außerdem wächst dort das Lockerblütige Vergißmeinnicht an seinem einzigen in Bayern bekannten Fundort.

Auch viele Tiere fühlen sich hier wohl. In einer ehemaligen Kiesgrube bei Dommelstadl findet die Gelbbauchunke in den alten Fahrspuren Laichplätze, Zauneidechsen sonnen sich auf Granitblöcken, und die verschiedensten Heuschrecken- und Schmetterlingsarten (z. B. Waldportier) finden hier Nahrung. Ringnatter, Hohltaube und Schwarzspecht findet man an und in den Hangwäldern der Innleite sowie an den wenigen noch offenen Felsbereichen und den Ufern des Inn vor. Am Soldatenbrunnenbach und am Schwarzsägbach, beide im Neuburger Wald, wurden Eisvogel und Wasseramsel beobachtet.

Eine Besonderheit – der Neuburger Wald

Seinen größtenteils noch naturnahen Zustand verdankt der Neuburger Wald dem Frankenkönig Karl, der ihn bereits unter dem Begriff „forestis“ unter Schutz stellte. Der damit verbundene Wild- und Forstbann blieb über die Jahrhunderte bestehen und unterband willkürliche Eingriffe in die Waldbestände.

Als das Gebiet Mitte des 13. Jahrhunderts zum Herzogtum Baiern kam, wurde vor allem aus jagdlichen Gründen zur Fütterung des Wildes auf die Erhaltung fruchttragender Baumarten, wie Buche, Eiche, Schlehe oder Wildobst geachtet.

Nach dem Übergang des Neuburger Waldes an das Hochstift Passau 1730 wurden durch die „Hochfürstliche Passauische Forstordnung“ strenge Regeln für die Waldnutzung erlassen. Die Waldbestände konnten sich so von der bisherigen Übernutzung wieder langsam erholen. Seit dem Ende des 1. Weltkrieges ist der Neuburger Wald in Staatsbesitz und besticht heute durch seine Artenvielfalt und die fast 50 Meter hohen Baumriesen.

Weitere Informationen erhalten Sie hier: Landkreis-Passau

Vornbacher Enge – zwischen Passau und Neuhaus a.Inn

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